kroatische Kunst.

kroatische Kunst.
kroatische Kunst.
 
Gleichzeitig mit karolingischen Bauten in Oberitalien entstanden in den adriatischen Küstenstädten Kirchen, die an die spätantik-frühchristliche Tradition anknüpften (Donatuskirche in Zadar, 810-815). Hauptwerke aus romanischer Zeit sind die Kathedrale Santa Anastasia in Zadar (1204 geweiht), die Holztüren (1214) der Kathedrale in Split von Andrija Buvina und die Portalreliefs (1240) der Kathedrale in Trogir von Meister Radovan. Die Gotik begann sich erst im 14. Jahrhundert durchzusetzen, an der Küste v. a. nach venezianischem Vorbild (Kreuzgang des Franziskanerklosters in Dubrovnik, 1327-48). Dubrovnik erlangte besondere Bedeutung für die Ausbreitung der italienischen Renaissance (Fürstenpalast, 15./16. Jahrhundert, Palais Sponza, 1516-22). Die dalmatinischen Maler Nikola Božidarević (* um 1460, ✝ 1517) und Mihajlo Hamzić (✝ 1518) wurden in Italien ausgebildet.
 
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die kroatische Kunst durch die Herrschaft Venedigs in Dalmatien und die Türken (Wohnhäuser, Brücken, Moscheen) im Landesinnern geprägt. Unter italienischem Einfluss entstanden zahlreiche Kirchen in Dubrovnik (Dom, 1672/73-1713; Sankt-Blasius-Kirche, 1706-15). Auch die österreichische Barockbaukunst machte ihren Einfluss geltend (Katharinenkirche in Zagreb). Malerei und Plastik zeigten ebenfalls Anlehnungen an den italienischen wie an den österreichischen Barock. Mit Vjekoslav Karas (* 1821, ✝ 1858), der Porträts in der Art des sentimentalen Klassizismus schuf, begann sich langsam im Sinne einer nationalen Kultur eine neue Kunst zu entfalten. Es folgten u. a. Nikola Mašić (* 1852, ✝ 1902) mit Motiven der heimatlichen Landschaft. Daneben setzte sich auch der Akademismus mit antiken und nationalen Stoffen stärker durch (Vlaho Bukovac, * 1844, ✝ 1922). Ende des 19. Jahrhunderts traten in der Malerei Oton Iveković (* 1869, ✝ 1939), Miroslav Kraljević (* 1885, ✝ 1913), Josip Račić ( 1885, ✝ 1908), Vladimir Becić (* 1886, ✝ 1954) hervor, in der Plastik Ivan Rendić (* 1849, ✝ 1932), Robert Frangeš-Mihanović (* 1872, ✝ 1940), Toma Rosandić (* 1878, ✝ 1958). V. a. im 20. Jahrhundert nahmen die Künstler Anregungen aller wichtigen internationalen Strömungen auf; in der Architektur u. a. Hermann Bollé (* 1845, ✝ 1926) und der O.-Wagner-Schüler Viktor Kovačić (* 1874, ✝ 1924), der 1906 den »Klub kroatischer Architekten« begründete, des Weiteren Drago Ibler (* 1894, ✝ 1964), Edo Schön (* 1877, ✝ 1949), Juraj Denzler (* 1896, ✝ 1981), Milan Mihelić (* 1925), Boris Magaš (* 1930), Branko Silađin (* 1936); in der Plastik u. a. I. Meštrović, A. Augustinčić, V. Bakić; in der Malerei und Grafik u. a. K. Hegedusić. - Infolge des serbisch-kroatischen Krieges 1991/92 wurden bedeutende Kunstdenkmäler (u. a. in Dubrovnik, Split, Vukovar) zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt zum Teil mit Unterstützung der UNESCO.
 
 
Die Kunstschätze Kroatiens, bearb. v. R. Ivančević (a. d. Kroat., Belgrad 1986).

Universal-Lexikon. 2012.

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